Sa. 21. September 2013, 18:15h
Die Sängerin und Schauspielerin Maria Laura Baccarini und Régis Huby waren immer von Cole Porter fasziniert und wollten mit dessen Werk etwas Anderes machen. Sie haben seine Kompositionen neu arrangiert: eine Bandbreite von Musical, Jazz bis hin zu alternativem Pop Rock ist zu hören.
Von «I've Got You Under My Skin» bis «My Heart Belongs To Daddy» über «Love For Sale» nimmt sich der Violinist und Bandleader Regis Huby die Freiheit, den Melodien seine eigene Note aufzudrücken, bis eigentlich nur Porters Melodien bleiben, die auffallend durch Jean-Marc Foltzs Klarinettenspiel gefärbt sind. Die Standards sind nicht wieder zuerkennen: des herkömmlichen Jazz entledigt, mit Pop/Rock wieder eingekleidet, werden sie jetzt von einer kraftvollen und lyrischen Stimme getragen: eine der seltenen Stimmen, die so oft Gänsehaut verursachen kann. Auf der Bühne verwandelt sich die zurückhaltende Italienerin in einen Spaßvogel: Maria Laura Baccarini, die als Sängerin, aber auch als Schauspielerin und Tänzerin an die Welt des Musicals gewöhnt ist, bildet eine erfreuliche Diskrepanz zwischen Rock-Improvisation und einem unleugbaren “Broadway”-Nachgeschmack. Verwirrend und explosiv - Regis Hubys Arrangements sind köstlich: der zukünftige Leiter des Orchestre National de Jazz Olivier Benoît an der Gitarre, Eric Echampard am Schlagzeug und Guillaume Séguron am Kontrabass sind die Komplizen des Werkes, das Jazz- oder Rockliebhaber und vor allem Neugierige zusammen bringen kann. Mit Furrow erkennen wir nicht die Musik von Cole Porter, wir entdecken sie.