Fr. 21. November 2008, 19:15h
...Überhaupt zeichnen sich alle Beteiligten durch ein überdurchschnittlich ausgeprägtes Klangbewusstsein aus. Drei individuelle Instrumentalstimmen - Vallons singendes Klavier, Patrice Morets raumfüllender Bass und Samuel Rohrers polyvalentes Schlagzeug - verschmelzen zu einem überaus vielschichtigen Ensemblesound; mit herkömmlichen Jazzpianotrio-Gepflogenheiten hat diese Gruppe auch in diesem Bereich kaum etwas zu tun. Das gemeinsame Verdichten und Ausdifferenzieren von knapp skizzierten Stimmungen, aufwühlenden Gefühlszuständen oder skurrilen Klangkombinationen liegt diesem Trio mehr am Herzen als das Drehen virtuoser Pirouetten. Mit anderen Worten: Drei echte Jazzmusiker
Tom Gsteiger
Colin Vallon
(CH, 1980) Wo die meisten anderen Jazzpianisten bereits am Ende ihres Lateins angekommen sind, da fängt Colin Vallon erst richtig an. In atemberaubender Manier und mit einem Maximum an Verve und Chuzpe bringt er Formbewusstsein und Experimentierfreude unter einen Hut - er jongliert nicht nur mit Melodien und Harmonien, sondern integriert auch eine Vielzahl präparierter Klänge in sein Spiel.
Colin Vallon spielte mit Nils Wogram, Adrian Mears, John Schröder, Steffen Schorn, Tyshawn Sorey, Dejan Terzic, Andy Scherrer, Dré Pallemaerts, Josh Roseman, Kurt Rosenwinkel, Erik Truffaz, ...
Patrice Moret
(CH, 1972) Grundsätzlich gibt es zwei Sorten von Kontrabassisten: Solche, die es darauf abgesehen haben, die Schwerkraft ihres Instruments virtuos zu überwinden, und solche, die diese Schwerkraft mit umwerfender Wucht zur Geltung bringen. Patrice Moret zählt zu den grossen Gravitätsspezialisten, er geht haushälterisch mit den Tönen um, dafür lädt er jeden einzelnen mit einem Maximum an Drive auf.
Er spielte u.a. mit Matthieu Michel, Erik Truffaz quartet, Grégoire Maret, Jojo Mayer, Ellery Eskelin, Rich Perry, Ben Perowsky, Kurt Rosenwinkel, Uri Caine trio
Samuel Rohrer
(CH, 1977) In dynamisch feiner Abstufung und mit seltener Koordinationsgabe bringt Samuel Rohrer die Trommeln zum Reden und die Becken zum Zischeln und Zischen. Enorm agil und reaktionsschnell kombiniert Rohrer klangmalerische Raffinesse mit kinetischer Energie, sein variantenreiches Schlagzeugspiel, in dem vorgestanzte Patterns nichts verloren haben, ist ein Paradebeispiel für spontane Schlagfertigkeit.
Er spielte u. a. mit Frank Möbus, Markus Stockhausen, Arild Andersen, Erik Truffaz, Charles Gayle, Michel Portal, Susanne Abbuehl, Wolfgang Muthspiel,...